Strahov-Kloster & Strahov-Bibliothek – Geschichte, Highlights & Besuchstipps

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Das Strahov-Kloster gehört zu den beeindruckendsten Klosteranlagen in Prag. Auf einem Hügel oberhalb der Kleinseite gelegen, bietet es nicht nur großartige Ausblicke auf die Stadt, sondern auch eine der schönsten historischen Bibliotheken Europas: die Strahov-Bibliothek mit dem Theologischen Saal und dem Philosophischen Saal. Beide Säle sind dank ihrer Stuckarbeiten, Fresken und alten Büchersammlungen weltbekannt.

Strahov Kloster in Prag

Ein Besuch des Strahov-Klosters lässt sich perfekt mit der Prager Burg, dem Letná-Park, dem Petrin-Hügel oder der Karlsbrücke kombinieren. In diesem ausführlichen Guide findest du alles Wichtige zu Geschichte, Architektur, Öffnungszeiten, Tickets, den Highlights der Bibliothek und praktischen Tipps für deinen Besuch 2026.


1. Überblick: Was ist das Strahov-Kloster?

Das Strahov-Kloster ist ein Prämonstratenserkloster aus dem 12. Jahrhundert. Es gehört bis heute der Prämonstratenser-Abtei und wird auch weiterhin als religiöse Einrichtung genutzt. Gleichzeitig ist es eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten auf dem Hradschin-Hügel neben der :contentReference[oaicite:0]{index=0}.

Das Kloster ist besonders bekannt für:

  • seine historische Bibliothek
  • den Theologischen Saal (17. Jahrhundert)
  • den Philosophischen Saal (18. Jahrhundert)
  • den Klosterhof & St.-Rochus-Kirche
  • drei Museen und kleine Ausstellungen
  • das Strahov-Klosterbier in der Klosterbrauerei

Viele Besucher verbinden die ruhige Atmosphäre des Klosters mit einem Spaziergang durch die Gärten zwischen Burg, Loreto und Petrin-Hügel.


2. Kurze Geschichte des Strahov-Klosters

2.1 Gründung im 12. Jahrhundert

Das Kloster wurde 1143 von Bischof Jindřich Zdík und dem Herzog Vladislav II. gegründet. Die Prämonstratenser, ein Orden mit einer Mischung aus kontemplativem und seelsorgerischem Leben, prägten fortan die gesamte Anlage.

2.2 Mittelalter: Blüte & Zerstörungen

Im Lauf der Jahrhunderte erlebte das Kloster mehrere Zerstörungen, unter anderem durch Brände und die Hussitenkriege. Immer wieder wurde es erneuert und erweitert.

2.3 Barockzeit: Entstehung der heutigen Pracht

Im 17. und 18. Jahrhundert erhielt das Kloster seine heutige barocke Gestalt. Die Strahov-Bibliothek wurde in dieser Zeit umfassend ausgebaut, darunter der berühmte Philosophische Saal.

2.4 20. Jahrhundert: Enteignung & Rückgabe

Während der sozialistischen Ära wurde das Kloster enteignet. Erst nach der Samtenen Revolution 1989 erhielten die Prämonstratenser die Anlage zurück und restaurierten sie grundlegend.


3. Die Strahov-Bibliothek – eines der schönsten historischen Bibliothekssäle Europas

Die Strahov-Bibliothek ist zweifellos der Hauptgrund, warum so viele Besucher auf den Hradschin kommen. Sie ist eine der ältesten funktionierenden Klosterbibliotheken der Welt und umfasst rund 250.000 Bücher.

3.1 Theologischer Saal (1670er Jahre)

Der Theologische Saal ist der ältere der beiden Säle. Er wurde im 17. Jahrhundert im Barockstil erbaut und ist berühmt für:

  • sein vollständiges barockes Interieur
  • Deckenstuck im Stil des frühen Böhmischen Barock
  • eine Sammlung an Bibeln, religiösen Schriften & Handschriften
  • einen historischen Globus & Kuriositäten

Die Ausstattung ist vollständig erhalten – ein seltener Glücksfall.

3.2 Philosophischer Saal (1790er Jahre)

Der Philosophische Saal wurde Ende des 18. Jahrhunderts gebaut und gilt als architektonisches Meisterwerk. Er ist größer und eleganter als der Theologische Saal.

Zu den Highlights gehören:

  • ein beeindruckendes, zweistöckiges Bücherregalsystem
  • eine monumentale Deckenmalerei, die die Entwicklung menschlichen Wissens darstellt
  • Tausende historische Werke in Philosophie, Naturwissenschaften & Geschichte
  • eine gewundene Galerie, die den Raum optisch erweitert

Der Raum wirkt heller und feierlicher als der Theologische Saal – ein idealer Ort für Fotografen.


4. Können Besucher die Säle betreten?

Wichtig zu wissen: Die Besucher stehen in der Regel im Eingangsbereich und dürfen nicht zwischen die Bücherregale oder in die Säle hineingehen. Die Säle sind durch Seile oder Absperrungen abgegrenzt, um die historischen Böden und die empfindlichen Bücher zu schützen.

Dennoch sind die Blickachsen hervorragend, und man kann beide Säle gut fotografieren (je nach Saison mit oder ohne Blitzverbot). Fragen zum Fotografieren beantworten die Mitarbeiter vor Ort.


5. Weitere Sehenswürdigkeiten im Strahov-Kloster

5.1 Klosterhof & St.-Rochus-Kirche

Der barocke Innenhof ist ein stiller Ort, der vielen Besuchern nach dem Trubel der Burg angenehm ruhig erscheint. Die St.-Rochus-Kirche beherbergt gelegentlich kleine Ausstellungen.

5.2 Bildergalerie Strahov

Das Kloster besitzt eine Sammlung von rund 1.500 Kunstwerken, darunter altböhmische Tafelmalerei und Werke europäischer Künstler.

5.3 Mini-Ausstellungen & Kuriositätenkabinett

In kleinen Räumen findest du naturwissenschaftliche Sammlungen, Kuriositäten, antike Instrumente und historische Geräte.

5.4 Strahov-Klosterbrauerei

Die Klosterbrauerei gilt als eine der beliebtesten Einkehrmöglichkeiten nach dem Besuch der Burg. Das dunkle St.-Norbert-Bier ist besonders bekannt.


6. Eintritt & Tickets für 2026

Für die Klosteranlage selbst benötigst du kein Ticket. Der Eintritt wird erst für folgende Bereiche fällig:

  • Strahov-Bibliothek
  • Bildergalerie
  • Kleine Nebenausstellungen

Tickets sind vor Ort erhältlich, aber in der Hochsaison kann es zu Wartezeiten kommen. Eine geführte Tour kann sinnvoll sein, wenn du mehr Hintergrundwissen möchtest und nicht anstehen willst.

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7. Anreise – wie kommst du zum Strahov-Kloster?

Das Kloster liegt oberhalb der Kleinseite und ist zu Fuß, mit der Straßenbahn oder über den Petrin-Hügel erreichbar.

7.1 Straßenbahn

Die schnellste Verbindung sind die Linien zum Haltepunkt Pohořelec. Von dort sind es rund 5 Minuten zu Fuß.

7.2 Zu Fuß von der Prager Burg

Ideal als Erweiterung deines Burgbesuchs. Vom Hradschin-Platz führt ein schöner Weg entlang historischer Klostergärten.

7.3 Vom Petrin-Hügel

Wenn du mit der Seilbahn hochgefahren bist, kannst du gemütlich zum Kloster hinüberspazieren.


8. Wie viel Zeit solltest du einplanen?

  • Für Bibliothek & Innenhof: 30–45 Minuten
  • Mit Kunstsammlung & Rundgang: 60–90 Minuten
  • Mit Brauerei-Pause: 1,5–2,5 Stunden

Viele Besucher kombinieren Strahov mit einem Spaziergang zum Petrin-Turm oder zur Burg.


9. Beste Besuchszeit – wann ist es am angenehmsten?

Da die Bibliothek bei Fotografen sehr beliebt ist, ist es morgens weniger voll als mittags.

  • Früh am Morgen: Wenig los, gutes Licht im Philosophischen Saal
  • Mittags: Am meisten Besucher
  • Nachmittags: Wieder etwas ruhiger

10. Strahov-Kloster & Bibliothek – häufige Fragen

Kann man in der Bibliothek fotografieren?

Ja, aber je nach Tagesform manchmal nur ohne Blitz. Die Regeln können sich ändern.

Darf man die Säle betreten?

Nein. Besucher sehen die Säle vom Eingang aus, um die Böden und die Bücher zu schützen.

Lohnt sich eine Führung?

Ja, wenn du tiefere Einblicke in Philosophie, Kunst und Klostergeschichte möchtest.

Wie kommt man vom Kloster zur Prager Burg?

Es ist ein kurzer, schöner Spaziergang bergab Richtung Hradschin-Platz.


11. Fazit – warum sich Strahov wirklich lohnt

Das Strahov-Kloster und die Strahov-Bibliothek gehören zu den eindrucksvollsten Orten Prags. Die Architektur der barocken und klassizistischen Bücherhallen ist einzigartig und zählt zu den schönsten Bibliothekssälen Europas. Gleichzeitig bietet das Kloster ein ruhiges Gegengewicht zum Andrang an der Burg und im Zentrum.

Für Liebhaber von Architektur, Geschichte, alten Büchern und besonderen Fotos ist Strahov ein absolutes Highlight.

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